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ein kleiner versuch (anfang august 2002)

es ist eine leere. eine kalte leere. eine isolierte leere. eine traurige leere. traurig? wie soll sie traurig sein können? wie soll ich das versuchen zu beschreiben?
in meinem körper wohnt wie ein stamm von ameisen. sie versuchen zu fühlen, gefühle zu vermitteln.
„schmerz“, „trauer“, „hass“ – „sehnsucht“, „zärtlichkeit“, „liebe“.
irgendwie scheinen alle gefühle da zu sein, jedoch: sie lassen sich nicht einordnen. sind sie es denn überhaupt? sind sie real? was versuchen sie zu sagen, was lassen sie verspüren?
ich weiss es nicht.
keines aller gefühle zwischen liebe und hass ist wirklich. keines lässt sich fühlen... keines lässt sich genussvoll verspüren.
das einzige gefühl ist dieser starke innerliche schmerz. implosion.

die kommunikation zwischen seele und hirn, die einem überhaupt erst gefühle als gefühle erkennen lässt, scheint tot zu sein.
tot? nein, überhaupt nicht. sie füllt sich mit lava und eiswasser. mal versucht sie mich innerlich einzuäschern, mal innerlich zu erfrieren.
mal gibt sie mir das „gefühl“ verliebt zu sein, mal hasserfüllt. jedoch nichts. einfach diese leere. keines lässt sich wirklich fühlen, spüren, LEBEN... nichts...

ja ich lache, mache witze, bin verständnisvoll, zärtlich,... ziehe mich „traurig“ zurück, nachdenklich, verletzt,...
jedoch nichts davon ist wirklich real. es ist äusserlich. NICHT AUFGESETZT! sondern unkontrollierbar, unzuteilbar, unspürbar,...
oder dies höchstens für kleine bruchteile der zeit. wirklich???
es ist ein leben in einer neuen dimension. eine grenzüberschreitung. man lebt jenseits von liebe und hass. wie eine flucht? des körpers selbstschutz?
es lässt nicht reale gefühle real sein, aber es ist dein einziger „genuss“?

ich würde gerne die gefühle zwischen liebe und hass verspüren, jedoch, am liebsten würde ich einfach mal traurig sein, WEINEN. ja, am liebsten würde ich einfach mal aus selbstmitleid weinen, einfach losheulen, spüren wie die tränen mein gesicht, meine gefühle in einen see tragen um sie versuchen zu ertränken.
jedoch auch dies bleibt mir missgönnt, da auch selbstmitleid ein gefühl ist...

post scriptum:
mit diesem text versuche ich nicht nur meine „gefühle“ teilweise wiederzuspiegeln, sondern ich hoffe, dass ich damit einigen studierten, scheinbar allwissenden menschen einen kleinen einblick in diese krankheit ermöglichen kann, da ein „gesunder“ mensch sich nie in diese gefühlswelt versetzen können, da er es nie NICHT EMPFUNDEN hat.
was erwarten, was denken, was glauben sie?
dass eine depression etwas ist, das man dem verzerrten gesicht und den tränen ansieht?

 

 

 

 

 

diesen
text
habe
ich
in
der
hoffnung
auf
ein
bisschen
(auch selbst-)
verständnis
geschrieben
???

da ich mich aber momentan
ganz gut fühle,
will ich dieses thema
zur zeit
nicht weiter ausbauen.